Bei dem hier gezeigten Schnürleib handelt es sich um eine halbsteife Ausführung, bei dem die Linien- und Stangen- führung, sowohl im Vorder- als auch im Rückenteil , sowie die Art und Weise der Verarbeitung einer historischen Vorlage entsprechen.
Abweichend von der Vorlage des Originals, sind hier drei feste Einlageschichten verarbeitet und die Stangen bestehen aus Federstahl und nicht aus Fischbein.
Da es sich hier um einen Schnitt aus der Spätzeit dieser Epoche handelt, ist in diesem Fall bereits ein verbesserter Trage- komfort gegeben.
Mit Änderungen im Detail ist der Schnürleib auch heute noch, oder bereits wieder für hochoffizielle Anlässe kom- binierbar und findet insofern gerade als Hochzeitskorsett häufig Verwendung.
PS. Sicherheitshalber möchte ich erwähnen, daß sich in der Darstellung leider zwei Zeitfehler befinden, denn der Kragen gehört nicht in die Epoche des Rokoko, sondern in die der Spätrenaissance und die Seidemalerei war noch nicht erfunden.